Es ist schon eine Weile her seit ich in Sisteron geflogen bin und der Alltag hat mich wieder voll eingeholt. Trotzdem möchte ich eine kurze Rückblende machen. Obschon fast ein Monat zwischen meinem Aufenthalt und dem Sisteronlager lag, kann ich die Aussagen von Fredy zum Wetter vollständig übernehmen. Das Wetter war durch eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit und damit sehr tiefen Basen gekennzeichnet, die Flüge weit in den Norden verhinderten. TopTerm hatte grosse Mühe damit und hat bei Wetterlagen mit 2-3 Achtel Cu reine Blauthermik prognostiziert.

Die Flüge, die mich diesmal mehrheitlich in den Süden bis vor die Tore von Grasse brachten, haben trotzdem grossen Spass gemacht. Einerseits weil die Wolkenformationen der Luft eine grosse Lebendigkeit verliehen und andererseits war die Landschaft bei den tiefen Flügen greifbarer als normalerweise. Ich hätte aber den See von Monteynard-Avignonet zwischen dem Col de la Croix-Haute und Grenoble gern aus grösserer Höhe gesehen. Zumal sich auf dem Heimweg am Col de la Croix-Haute gerade Schauer ausbreiteten.

Schöne Abendstimmungen habe ich viel entspannter näher am Flugplatz beim Lac de Ste Croix und am Lure genossen.

Ein ganz besonderes Erlebnis war der Flug in der Westwindwelle. Zuerst war es harte Arbeit, in Ameisenkniescheibenhöhe zum Col de Vars zu fliegen. Der Flugplatz Barcelonette liegt dafür strategisch schon sehr günstig. Der Aktionsradius in der Welle, die ich bis 5‘000 m/M ausfliegen konnte, war durch die dichte Bewölkung sehr eingeschränkt. Wolken oben, vorne, links und rechts haben mich bereits in L’Argentiere umkehren lassen.

Eine weitere Fotografie zeigt einen gefiederten Freund, einen Gänsegeier, im Formationsflug in Richtung Welle fliegen. Hier ist der Geier nur als kleines „Staubkorn“ zu sehen, aber ich hatte fast täglich das Vergnügen, mit bis zu 10 köpfigen Geiergruppen in der Thermik zu kreisen. Ich hatte den starken Eindruck, dass nicht nur ich die Geier als Aufwindindikatoren benutzt habe, sondern auch umgekehrt die Geier zu mir flogen, wenn ich am Steigen war. Fazit: Sisteron war wiederum en voller Erfolg und ich bin startbereit für die nächsten Flüge in der Provence.

Pesche Allegrini