Nach 5 Monaten Vorbereitung wurde vergangenen Sonntag endlich eine streckenflugtaugliche Wetterlage für einen meiner freien Tage prognostiziert. Laut TopTask sollten sich über dem Jura ab 12 Uhr Wolkenstrassen und gute Steigwerte bis etwas über 2000m einstellen. Nach einem längeren Briefing mit Heinz ging es kurz vor 12 Uhr im Schlepptau des HB-EUV mit der 8F ab LSZI in die Luft.

Der Start über dem Tiersteinberg war recht harzig und es dauerte in der Blauthermik einen Moment, bis ich die Höhe für einen sicheren Überflug zur Barmelweid erreichte. Auch auf der ersten Krete gelang es mir vorerst nicht, 1600m deutlich zu übersteigen, aber es bildeten sich mit etwas Verspätung allmählich erste Cumuli. Eine halbe Stunde später waren meine persönlichen Bedingungen für einen Weiterflug gegen Westen dann erfüllt: ich konnte zuverlässig auf über 1800m steigen, die Freigabe für den Einflug in die Tango-Sektoren war eingeholt und es zeichneten sich über der 2. Jurakette erste Wolkenstrassen ab.

Mit der Bise im Rücken konnte ich entlang der zweiten Krete im Geradeausflug schnell Distanz und sogar weiter Höhe bis knapp 2000m gewinnen und die besichtigten Landeoptionen links liegen lassen. Nach nur 15 Minuten war ich bereits über Welschenrohr und fand mich entgegen der Prognose nicht mehr unter schöner werdenden Wolkenstrassen, sondern mitten im Jura umgeben von Blauthermik wieder. Die Luft wurde komplett ausgetrocknet und es war weit und breit keine Wolke mehr in Sicht. Angesichts der starken Bise und der geringen Aussicht auf eine Veränderung der Wetterlage entschied ich mich, den Flug entgegen des ursprünglichen Plans nach Westen fortzusetzen und allenfalls in Courtelary zu landen, sollte sich die Situation nicht deutlich verbessern.

Die zweite Krete funktionierte auch im Blauen weiterhin recht gut und die Landefelder entlang der Route waren wie von der Besichtigung erwartet in einem gut landbaren Zustand. So hielt ich mich bis Moutier zwischen 1700 und 1900m und kam weiterhin gut voran. Über Moutier konnte ich mir die Höhe für den Endanflug auf Courtelary inklusive einer guten Reserve erfliegen und entschied mich in dem Moment definitiv zur Landung in LSZJ.

Nach einem herzlichen Empfang und ausführlichen Briefing mit dem lokalen Schlepppiloten starteten wir auf Piste 06 wieder Richtung LSZI. Aus einem entspannten Rückschlepp wurde allerdings nichts – zu ruppig waren die Bedingungen. Erst nach dem Klinken auf 2500m in der TMA Basel konnte ich entspannt abgleiten (mit ein bisschen Bremsklappeneinsatz vor Diegten) und den Flugtag nach einer weiteren knappen Stunde in der Blauthermik zurück am Tiersteinberg mit einer anständigen Landung in LSZI abschliessen.

An dieser Stelle möchte ich mich bei Fabian und allen Fluglehrern für die grosse Unterstützung und die gute Schulung, bei den Windenfahrern und Schlepppiloten fürs Hochbringen und die Erfüllung von kuriosen Schleppaufträgen und bei Jürg für die intensiven Instruktionen in den Bereichen der Flug technik und -taktik, sowie der Nutzung der technischen Hilfsmittel an Bord ganz herzlich bedanken!

Vielen Dank!
Patrick J.