Jahr: SG beider Basel SG Fricktal
 1922fanden die ersten Segelflüge in der Schweiz statt. Basler Jugendliche begannen Ende der 1920er Jahre ein eigenes Flugzeug zu bauen. Sie fanden am 19. Oktober 1931 Anschluss beim Aero-Club Sektion Basel und bildeten somit offiziell die Segelfluggruppe Basel, im selben Jahr als die Swissair, aus der Fusion von Balair und Ad Astra Aero, gegründet wurde. Beheimatet war die Segelfluggruppe Basel zu Beginn auf dem Flugplatz Sternenfeld in Birsfelden.
 1932wurde in der SGB die erste Schweizer Segelfliegerin ausgebildet. Originalton: „Fräulein Erika Lagutt flog als erste Dame in der Schweiz, bei der Segelfluggruppe der Sektion Basel Ae. C. S. am 27. Juni in tadellosem Stil das Brevet A in motorlosem Flug.“
 1933fand das erste „Gempenlager“ statt. Unter dem Aufmarsch tausender Flugbegeisterten starteten die Flugzeuge zu Talflügen Richtung Dornach. Der Anlass hatte internationale Ausstrahlung und bereits damals spielte Sponsoring eine Rolle, das Heckleitwerk des einen Flugzeuges trug gross den Schriftzug „Elmer Citro“.
 1936nimmt Willy Baur, ein talentierter Pilot der SGB, nach erfolgreichen Flügen u.a. von Jungrfaujoch, an der Olympiade in Berlin teil. Segelflugzeuge üben eine sehr grosse Faszination auf die Bevölkerung aus, so wurden sie den auch für Werbung gebraucht: „Süssmost“ zierte den einen Vogel, oder „Wohlfahrt Pianos“ den anderen und anlässlich einer Ausstellung im Stadtcasino hing sogar ein Segelflugzeug von der Decke des Hans Hube Saal.Die Segelfluggruppe Fricktal wird gegründet. Die neun Gründungsmitglieder besitzen ein selbstgebautes Segelflugzeug Zögling und eine  Autowinde. Geflogen wird in Eiken und bei Wil im Fricktal. Bei Beginn des zweiten Weltkrieges 1939 wird der Segelflug in Grenznähe verboten.Die Gruppe löst sich auf.
 1939standen auch der SGB schwierige Zeiten bevor. Die Segelfluggruppe Basel, Sissach und Möwe schlossen sich zusammen, sie hatten jedoch kein eigenes Gelände. Es bestand der Plan, auf dem Gempenplateau ein Segelflug-Trainingsgelände einzurichten und zu Werbezwecken wurde über dem Marktplatz in Basel, mit Unterstützung der „Direktion der Basler Strassenbahn“ – heute BVB, ein Segelflugzeug aufgehängt. Der Ausbruch des Krieges verunmöglicht die Durchführung der regelmässig abgehaltenen Fluglager auf dem Gempen, der Flugbetrieb wird weitgehend lahm gelegt.In den frühen 40er Jahren kann die SGB sporadisch auf den Flugplatz Olten ausweichen, doch 1943 fällt auch dieser Platz der „Anbauschlacht“ zum Opfer.
 1944nimmt Max Tschudin an einem Segelfluglager im innern der Schweiz, wo fliegen noch möglich ist, teil und schliesst als bester Pilot ab.Das Ende des Krieges  1945  bringt ein Problem wieder akut in Vordergrund: Basel braucht einen Flugplatz, das Sternenfeld steht mit dem Bau des Birsfelder Rheinhafens und Kraftwerkes bald nicht mehr zur Verfügung. Die Bevölkerung hat die Vorlage, in der Hard einen Flugplatz zu bauen, 1943 wuchtig verworfen. Ein Pilot der SGB landete das Segelflugzeuges „Grunau Baby 186“ etwas ungeschickt im Rhein. Das Basler Flugplatzproblem war allerdings nicht Ursache dieser missglückten Landung …Bereits im Sommer 1945 einigte sich Basel mit Paris über den Bau des Flugplatz Basel-Mulhouse, doch für die SGB stand nach wie vor kein eigenes Gelände zur Verfügung.
 1947weht an Ostern ein starker und spezieller Ostwind, der dutzende Segelflieger über dem Hörnli schweben lässt. Offensichtlich ein spezieller Moment, wird doch im Anschluss sogar in der Basler Zeitung darüber berichtet. Im Sommer gelingt Peter Zepf dann als erstem Basler die Überquerung des Jura nach Balsthal. Die Motorfluggruppe Fricktal wird auf Initiative von Albert Rüesch gegründet mit der Absicht, dereinst einen eigenen Flugplatz besitzen und betreiben zu können.
 1948 Sisseln kann Land erworben werden zum Betrieb eines Flugplatzes.
 1950gilt es dann, endgültig Abschied vom Sternenfeld zu nehmen. Die SGB zieht um nach Witterswil, wo erstmals Schulungsflüge in doppelsitzigen Flugzeugen durchgeführt werden. In den Jahren zuvor blieb dem Fluglehrer, nach der Theorie am Boden, nur noch lautes rufen …Die Motorfluggruppe Fricktal ändert den Namen zu AeCS Sektion Fricktal.Dieser Name sollte jahrzehntelang gelten.Vom Sport-Toto waren Fr. 15'000.- eingegangen. Weitere Fr. 15'000.- wurden in Aussicht gestellt, falls auf dem Platz eine Segelflugschule eröffnet würde. Der Sport-Toto unterstütze in Zukunft nur noch den Segelflugsport. Alfred Leoni, der Obmann und Fluglehrer der SG Fricktal aus den Dreissigerjahren, wird beauftragt, wiederum eine Segelfluggruppe zu gründen. Die hierbei gewählte und festgelegte Grundkonstellation, als Untergruppe der Sektion, also der Motorflieger, sollte noch für Jahrzehnte Anlass zu Problemen sein.
 1951Am 9. August 1951 gründen im Hangar auf dem Flugfeld Sisseln 12 Interessierte die Segelfluggruppe Fricktal. Obmann ist Alfred Leoni. Es wird beschlossen, jenen, die sich bis zu einem noch festzulegenden Termin zur Schulung anmelden, ein reduziertes Schulgeld von Fr. 40.00 für die Erlangung des Brevets anzubieten. Die Flotte besteht aus den zwei Zöglingen HB-404 und HB-431und dem Grunaubaby HB-547.Bis Ende 1951 erreicht die Gruppe einen Mitgliederbestand von 16.Bereits am 2. September wird mit der Schulung begonnen. Da Leonis Brevet verfallen ist, stellt uns die Segelfluggruppe Basel abwechselnd an Wochenenden ihre Fluglehrer zur Verfügung. Rutscher, Abheber, Durchzieher, Hochstart!
 1952Die SG Basel muss ihren Flugplatz in Witterswil aufgeben. Von der Sektion Fricktal erhält sie Gastrecht auf dem Sisselnfeld. So zügelt sie also mit ihrem Flugzeugpark, darunter auch eine Tiger Moth als Schleppflugzeug, ins Fricktal.Die SG Fricktal kauft von der SG Basel den Zögling Hb-441 für Fr. 300.00. Von der SG Zürich kauft sie die Spalinger S-18, HB 212, welche noch heute in Schupfart unter dem Hangardach hängt.
 1953Die SG Fricktal entwickelt sich fliegerisch gut. Bereits 574 Starts und 74 Stunden werden in diesem Jahr erflogen. Am Ostermontag wird die neu beschaffte S-18, welche ungesichert am Pistenrand stand, von einer Windböe in die Luft gehoben und beim pilotenlosen Absturz schwer beschädigt. Ein Propellerbruch (!) beim Schlepper HB-OCW führt zum Ausfall desselben und zu ungünstigem Kassenstand. So wird der Wunsch des Obmannes zum Jahresschluss verständlich: „Mehr Mitglieder, weniger Bruch und viel Aufwind!“
 1954Aufgrund einiger Brüche, Schäden und Vorfälle stellt sich der Vorstand die Frage, wie die Schulung sicherer und einfacher zu machen sei. Daher liebäugelt man mit einem Doppelsitzer, um sichere Ausbildung betreiben zu können.
 1955Ein sehr erfolgreiches Jahr! Kauf des Doppelsitzers Bergfalke 2, HB-529 und damit Ende der Zöglingschulung. Paul Giess und Alfred Birrer werden Fluglehrer. Paul Giess, betreut vom Fluglehrer Bodmer der SG Basel, leitet den Schulungskurs  für den militärischen Vorunterricht. Schüler sind unter anderen Gregor Cotting und Felix Harder. Ebenfalls schulen die Schüler der SG Basel fast die ganze Saison bei uns, da ihre S-25 und die beiden Babys in Reparatur sind. In diesem Jahr erstellt die Sektion einen eigenen Segelflughangar.
 1956kauft die SGB ihre erste „Röhnlerche“, dasselbe Flugzeuge, das auch dieses Jahr an den Segelflugtagen Basel zum Einsatz kommt! Als Resultat dieser, für die SGB grossen, Investition wird erstmals eine Kaskoversicherung für ein Flugzeug abgeschlossen.Mit dem neuen, guten Flugmaterial (S-18, Olympia Meise, Bergfalke, Baby) kommt Appetit auf grössere Leistungen. Es gelingen immer mehr Streckenflüge, bis zum Silber-C (50 km).
 1957 gelingt Markus Ritzi ein rekordverdächtiger Flug Basel-Grenoble, sein spannender Bericht kann man als PDF herunterladen Die historisch bedingte Struktur der Fluggruppen im Fricktal führt zu ersten Problemen untereinander. Die erfolgreiche Tätigkeit der SGF veranlasst die Sektion, ihrerseits eine Segelflugschule zu eröffnen und so, notabene direkt als Konkurrent, gegen die eigene Untergruppe SG Fricktal aufzutreten. Als Fluglehrer, Windenfahrer und Materialwart wurden Leute von der SG Basel im Monatslohn angeheuert. Einige Mitglieder der SGF kaufen und restaurieren die AC-4, um sie als Schleppflugzeug verwenden zu können. Der Sektionsvorstand hat sich immer wieder geweigert, ein spezielles Schleppflugzeug zur Verfügung zu stellen.
 1958 Die SG Fricktal floriert, 25 Mitglieder, keine Unfälle, 1316 Starts, 271 Stunden. Die Flugdistanzen gehen bis 189 km. Die Segelflugschule der Sektion ist still entschlafen.
 1959gelingt Petr Zepf ein mindestens so spannender Alpen-Streckenflug von Samaden nach Klagenfurt, auch dieser Bericht kann man als PDF lesen.Erstes Segelfluglager in Samedan mit Bergfalke und Meise. Unvergessliche Flüge über den imposanten Bündner Bergen. Die Pioniere und Gründer der SGF können ihren fliegerischen Traum ausleben wie nie zuvor.
 1960Im zweiten Segelfluglager in Samedan ereignet sich ein schwerer Unfall. Leo Conzett im Bergfalken kollidiert über dem Schafberg mit einer Ka-2, kann sich jedoch mit dem Fallschirm retten. Die schwer beschädigte Ka-2 wird bei der Landung in Samedan zerstört, alle Insassen bleiben unverletzt.
 1961Paul Giess wird neuer Präsident. Zwei Sätze aus dem Schlusswort des abtretenden Präsidenten Leoni: „Die SG Fricktal kann sich rühmen, die letzte Gruppe in der Schweiz gewesen zu sein, die noch einsitzig schulte“.„Wer fliegt hat mehr vom Leben, denn Fliegen ist schön, am schönsten aber ist das Segelfliegen.“Die SGF kauft den neuen Bergfalken HB-690. Gregor Cotting macht mit ihm die erste Aussenlandung beim Strandbad von Le Prese, nachdem er sich von Samedan aus etwas zu weit in den Süden vorgewagt hat.
 1962Das Jahr verläuft unfallfrei und bringt eine gewaltige Steigerung der Flugleistungen. 1775 Starts, 720 Stunden. Paul Giess fliegt mit der Meise 245 km weit. Der neue Zugvogel HB-735 wird angeschafft: 17 Meter schöner, weicher Flügel mit Laminarprofil. Welch ein Versprechen für die Zukunft.
 1963nimmt Markus Ritzi an der Segelflugweltmeisterschaft in Argentinien teil. Die Ankunft der Piloten wird in Junin - Argentinien von 50'000 Zuschauern begleitet.Peter Wehrli gelingt der erste 300 km Flug, Le Pont retour. Das Grunaubaby HB-547 wird in einem FVS-Kurs irreparabel beschädigt und dient vor dem Sisselerhof als 1. Augustfeuer. Als Ablösung der S-18 wird eine Ka-8 bestellt.
 1964Erstmals wird ein Leistungslager in Aosta durchgeführt, welches zu einem grossen Erfolg wird. Nebst den üblichen Schulungs- und FVS-Kursen finden auch Lager in Nancy und Hütten statt.Der Obmann gibt bekannt, dass auf dem Flugplatz Sisseln eine Überbauung durch die Firma Hoffmann-LaRoche erstellt wird. Der Flugplatz wird 1965 geschlossen.
 1965gilt es für die SGB wieder einmal, ein neues Gelände zu suchen. Nach dem kurzen Gastspiel in Witterswil folgte das Sisseler-Feld, heute geprägt von den zahlreichen Fabriken und dem markanten Kamin. Es herrschte Hochkonjunktur, ein Feld ums andere wurde überbaut. Aus sportlicher Sicht ist es jedoch sehr erfolgreich: Markus Ritzi